Vom einfachen Tunnel zum Hightech-Gewächshaus ist die Auswahl auf dem Markt sehr gross. Das Richtige für die eigenen Bedürfnisse zu finden ist nicht immer einfach.

In den letzten Jahren wurde trotz schlechtem Marktumfeld immer wieder in Gewächshäusern investiert. Lohnt es sich noch?

Die grossen Bauvorhaben 5’000 m2 bis 2-3 ha werden fast nur noch im Gemüsebau realisiert. Im produzierenden Gartenbau sind es 2-3 Betriebe, die in den letzten Jahren grössere Projekte verwirklicht haben.

Welche Betriebe haben noch Chancen in die Produktion zu investieren? Es sind vor allem Endverkaufsbetriebe mit eigener Produktion von Gruppen-, Friedhof- und Kübelpflanzen (Überwinterung). Auch Baumschulen und Staudengärtnereien bauen vermehrt Produktions- und Überwinterungsräume. Oder auch paar wenige Grossbetriebe.

Grossbetriebe verlangen meistens den Kulturen angepassten Spezialbauten mit spezifischen Einrichtungen und Heizsysteme. Hier kommen vorwiegend Glashäuser (Venlo, u. Cabriohaus) aber auch 8.00 und 9.60m Folienhäuser mit einer Traufenhöhe von 3.50 – 4.50m zum Einsatz.

Welche Bauarten kommen in den kleineren Betrieben zum Zug? Hier ein kleiner Überblick: Da Glashäuser für kleine Flächen oft sehr teuer sind, ist der Trend zum Folientunnel oder Foliengewächshaus naheliegend.

Drei Folienhaus-Typen haben in den letzten Jahren im Zierpflanzenanbau den Trend gesetzt:

  • Mehrschiffhäuser mit grossen Firstlüftungen und Doppelfolienabdeckungen (8.00m / 9.60m / 12.80m)
  • Folien-Cabrio-Häuser mit einer 100% Dachöffnung (9.60m Schiffe)
  • Breitschiff Folientunnel (8.00m / 9.60m) mit geraden Stehwänden, entweder mit einer Firstlüftung- und Seitenlüftungen oder nur Seitenlüfungen
  • Einfache Folientunnel mit Doppelfolie und zwei Seitenlüftungen
  • Noppenfoliengewächshäuser, Ausstattung gleich wie Folien- oder Glashäusern

Tunnel mit geraden Stehwände sind im Trend und können so ausgebaut werden wie ein vollwertiges Gewächshaus, entweder mit Doppelfolie, die eine gute Isolation gewährleistet oder mit Keder-Noppenfolie; Tunnel jeglicher Formen kommen dem heutigen Gärtner voll entgegen (günstig, schnell montiert, ausbaubar und energiesparend).

Für die Abhärtung der Pflanzen ist die Lüftung sehr wichtig, darum ist die Nachfrage nach Firstlüftungen, aufrollbaren Stehwänden und auch nach höheren Häusern gross. In diesem Zusammenhang ist auch die Eindeckung wichtig; für den Gärtner sollte aus diesem Grund hier nicht der Preis der Folie sondern deren Lichteigenschaften in den Vordergrund stehen!

Die übliche Abdeckungen sind EVA-Folien (Ethylvinylacetat) 180 – 200 mü.
Je nach Fabrikat können diese Folien grosse Unterschiede in der Lichtdurchlässigkeit haben. In letzter Zeit ist die Nachfrage nach ETFE-Folie (Ethylentetrafluorethylene) gewachsen.
Unter der Marke F-Clean bekannt gewordene Folie lässt das ganze Lichtspektrum ins Gewächshaus. Sie ist schmutzabweisend und sehr langlebig (> 30 Jahre). ETFE-Folie ist aber auch teuer und nicht für jede Konstruktion einsetzbar.

Dem Einsatz von Spezialfolien wie ETFE-Folien sollte eine gute Beratungvorausgen, denn es ist auch nicht immer sinnvoll das teuerste Produkt einzusetzen, das nebst einigen Vorteilen auch Nachteile aufweisen (z.B. Einsatz von Schattierfarben verunmöglichen, Versicherbarkeit problematisch, lichtempfindliche Pflanzen, hoher Wärmedurchgang, Insektenaktivitäten usw.).

Die Ausstattung von Folienhäusern können einfacher Natur sein: Bodenkultur mit Düsen- oder Tropfbewässerung und Warmluftgeneratoren als Heizung.
Bei geheizten Häusern sollten die Lüftungen unbedingt automatisiert werden.
Die Einrichtungen werden oft später ausgebaut (Tischen, Rohrheizung, Giesswagen, Transportsysteme usw.)

Auch Sanierungen von Folienhäusern und alten Tunnel können sinnvoll sein. Wenn die Struktur in einem tragfähigen Zustand ist, lohnt sich vielfach eine Sanierung. Dazu gibt es einfache Bausätze für Lüftungen und Folienbefestigungen. Auch alte Glashäuser können (wenn die Bauart es erlaubt) zu Doppelfolienhäusern umfunktioniert werden.

Zusammenfassung:

Der Bautrend in Gärtnereien und Baumschulen für die Produktion zeigt folgende Tendenzen auf:

  • Grosse Flächenüberbauungen finden selten mehr statt
  • Leichte, günstige Bauten sind im Trend
  • Möglichst lichtdurchlässige Doppelfolie-Abdeckung (Isolation)  Gute Lüftungsmöglichkeit
  • Bei Gewächshäusern ist der Trend zu hohen Stehwänden
  • Einfache aber ausbaufähige Ausstattung
  • Wenn möglich, Bestehendes sanieren

Rudolf Schlatter hilft hier, unabhängig von Lieferfirmen, mit dem Ihnen zusammen die richtigen Lösungen zu finden. Sie arbeiten vielleicht gerne mit Ihrer bevorzugten Firma zusammen oder Sie suchen den richtigen Zulieferer für Ihre Bedürfnisse; gegebenenfalls erlauben seine Marktkenntnisse die richtigen Lieferanten zu finden.